Über dieses Projekt


Seit 1999 bietet das Institut für Mittelalterforschung, Abteilung Schrift- und Buchwesen an der ÖAW (ASBW) mit WZMA — Wasserzeichen des Mittelalters ein Rechercheinstrument für Wasserzeichen, das neben der reinen Bilddarstellung wesentliche Informationen zu Beziehungen von Wasserzeichen untereinander sowie zu ihren Trägerhandschriften und -archivalien bietet. Methodik und Konzept wurden von Alois Haidinger entwickelt, die Programmierung der dahinterstehenden Software erfolgte entsprechend diesen Vorgaben durch Victor Karnaukhov von der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau. In enger Kooperation mit der ASBW wurde diese Software für das von der DFG geförderte Unternehmen WZIS — Wasserzeichen-Informationssystem adaptiert. Wichtige Impulse erfuhr WZMA durch die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene im Projekt Bernstein — The Memory of Paper. Mit WZMA werden somit Standards für die internationale Forschung zur Papiergeschichte gesetzt.

Die inhaltliche Erweiterung erfolgt im Rahmen der Erschließungsprojekte zu mittelalterlichen Handschriften an der ASBW sowie in Kooperation mit in- und ausländischen Partnern und deren Katalogisierungsvorhaben.

Mit WZMA liegt ein modernes Repertorium in acht Sprachen vor, das die klassische Recherche nach einzelnen Papiermarken in zeitgemäßer Form ermöglicht. Gleichzeitig können über manuscripta.at, das Webportal zu mittelalterlichen Handschriften in Österreich, die Wasserzeichen zu einzelnen Manuskripten eingesehen werden, wobei die überprüfbarkeit der dargestellten Ergebnisse gewährleistet ist.

Das Alleinstellungsmerkmal von WZMA gegenüber anderen Wasserzeichendatenbanken liegt vor allem in der angewandten Methodik der Erfassung:

  • Grundsätzlich werden sämtliche Wasserzeichen einer historischen Quelle registriert (nicht nur Stichproben).
  • Von jeder identischen Gruppe von Wasserzeichen einer Quelle wird eine Aufnahme in der Datenbank erfasst.
  • Jedes erfasste Wasserzeichen wird systematisch mit verwandten Wasserzeichen in WZMA sowie in weiteren Online-Datenbanken und gedruckten Repertorien verknüpft.

Zu Konzept, Methode und Umsetzung:
Haidinger, Alois: Datieren mittelalterlicher Handschriften mittels ihrer Wasserzeichen. In: Anzeiger der Phil.-Hist. Klasse 139 (2004) S. 5-27.
Stieglecker, Maria: Zur Methode der Wasserzeichenerfassung für die Sammlung WZMA. In: Peter Rückert et. al. (Hgg.), Piccard-Online. Digitale Präsentationen von Wasserzeichen und ihre Nutzung, Stuttgart 2007. S. 55-63.
Stieglecker, Maria: Verborgene Zeichen. Handschriftenbeschreibung und Wasserzeichenanalyse. In: Sára, Balázs (Hrsg.): Quelle & Deutung I.1. Beiträge der paläographischen Tagung Quelle und Deutung I am 27. November 2013. Budapest 2014. S. 29-52. [online]

Förderungen: FWF, EU-Kommission, Autonome Provinz Bozen — Südtirol, Universität Innsbruck, Stadt Wien.